Ein spät­mit­tel­al­ter­li­cher Wohn­turm und ein früh­neu­zeit­li­ches Feu­er­haus unter dem­sel­ben Dach: Das Joo­shu­us in Valen­das bil­det ein bemer­kens­wer­tes Gebil­de aus sich über­la­gern­den Zei­ten und Räu­men – und steht nach einem hal­ben Jahr­tau­send Nut­zungs­ge­schich­te nur noch nutz­los und ver­las­sen da. Oder etwa doch nicht?

Bal­ken, Boh­len, Bret­ter. Kam­mern und Stu­ben, Kel­ler, Kami­ne und Küchen. Viel Mör­tel, viel Stein und durch­wegs Stil­le. Über Jahr­hun­der­te hin­weg durch­drin­gen und ver­zah­nen sich im Joo­shu­us in Valen­das die Zei­ten und Räu­me. Eine Holz­stu­be aus der Mit­te des 15. Jahr­hun­derts über­la­gert dunk­le Stein­kel­ler. Schma­le Stie­gen und nie­de­re Tür­öff­nun­gen füh­ren bald in Kam­mern des frü­hen 16. Jahr­hun­derts, bald in Räu­me, die noch im 18. Jahr­hun­dert aus­ge­tä­fert wur­den. Mäch­ti­ge Kami­ne zie­hen sich durch den Bau, der spä­tes Mit­tel­al­ter und frü­he Neu­zeit ver­eint, und an den tal­sei­tig seit 1572 auch noch eine gros­se Stall­scheu­ne anschliesst – die ältes­te Stall­scheu­ne von ganz Valendas.

Bis um 1900 wird im Joo­shu­us noch gemau­ert und gesägt, aus- und umge­baut. Doch bis dahin ver­lang­samt sich die Zeit im Joo­shu­us schon merk­lich – und ein hal­bes Jahr­hun­dert spä­ter kommt sie ganz zum Still­stand. Seit­her ist nicht ein­mal mehr das Ticken einer Wand­uhr zu hören. Seit­her hört auch nie­mand mehr im Haus, wie im Früh­jahr der Schnee vom Dach tropft, wie es in den Rin­nen und Roh­ren zu gur­geln beginnt, oder wie im Som­mer der Brun­nen hin­ter dem Haus fried­lich vor sich hinplätschert.

Das Joo­shu­us, benannt nach sei­nen letz­ten Bewoh­nern, steht seit fast sie­ben Jahr­zehn­ten still und ver­las­sen da. Was ist gesche­hen, was ist mit der Zeit, was ist mit die­sem Haus pas­siert? Die Ant­wort gibt es im Bünd­ner Monats­blatt, Aus­ga­be 2/2017. Und mehr zu Valen­das gibts beim Ver­ein Valen­das Impuls.