Vor Jahrtausenden wurden Menschen im Raum des heutigen Graubündens sesshaft und begannen Ackerbau und Viehzucht betreiben. Die «Davoser Revue» geht in der Herbstausgabe 2016 der Frage nach, warum sich durch diese Veränderung der menschlichen Lebensweise die Jagd nicht erübrigt hat. Schliesslich wurden gemäss kantonaler Jagdstatistik noch im Jahr 2015 mehr als 12000 Stück Schalenwild erlegt, wozu etwa Hirsche, Rehe und Steinwild zählen. Erlegt wurden zudem mehr als 9000 Stück Haarwild, also Murmeltiere oder Füchse, sowie 1760 Stück Federwild (Schneehühner oder auch Birkhühner).
Alte Jagdkollektive, moderne Jägervereine
Ausgehend von der sagenhaften Gründung von Davos durch einen Jägertrupp zeigt die «Davoser Revue» die Hintergründe auf, warum die Jagd weiterexistierte. So wurden nach der Sesshaftwerdung weiterhin Jägertrupps gebildet, wenn Beeinträchtigungen durch Raubtiere drohten. Die entsprechende Transformation von freien Landsmännern und Bauern in Jagdkollektive wurde allerdings schon früh durch politische Instanzen verfügt. Gejagt wurde – bis zur Ausrottung der meisten Raubtiere – in hierarchischen Strukturen mit Wolfs- und Bärenspiessen sowie mit riesigen Wolfsnetzen, in welche die Raubtiere hineingetrieben werden. Zudem wurden für den Abschuss oder das Erlegen von Bären, Wölfen oder Luchsen Abschussprämien ausgesetzt. Die «Davoser Revue» zeichnet so auch nach, wie aus der einstigen Wildnis eine Kulturlandschaft entstand, in der alles Wilde zusehends als Störung der Ordnung wahrgenommen wurde. Mehr als 30 Bären- und Wolfsschädel waren denn auch noch bis um 1880 unter dem Vordach des Davoser Rathauses angeschlagen – als Trophäen und als Zeichen einer wiederhergestellten Ordnung.
Unterwegs mit dem Wildhüter, Besuch beim Büchsenmacher
Von den ersten, in Davos beschlossenen Jagdgesetzen führt die Davoser Revue» die Geschichte der Jagd weiter ins 19. und 20. Jahrhundert; in eine Zeit, in der die Patentjagd verankert wurde und sich moderne Jägervereine formierten, um Wildbestände zu regulieren statt auszurotten. Weitere Inhalte der Zeitschrift bilden die Thematisierung der Rückkehr des Wolfes nach Graubünden, die Schilderung alter und neuer Bärenstreifzüge, eine Exkursion mit einem Wildhüter, der Besuch bei einem Büchsenmacher und das Gespräch mit einer Tierschützerin.
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